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Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1917
Bd.: 310. 1917
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-310

ID: 00003406
1 /3
... Ich bekomme lv) nach einiger Zeit ein Funkentelegramm aus Amerika, ob ich den Aussatz schreiben will, der nach meiner Ansicht schon dort sein mußte. Ich bekomme etwas später ein zweites Telegramm, mit dem ich dann zur Post ging, um mich zu beschweren. Ich zeigte den Einlieferungsschein vor, und man sagte mir: erlassen Sie einen Laufschein! Ich tat das. Etwa acht Tage später kommt ein Postbeamter zu mir und legte mir einen Zettel vor, den ich unterschreiben soll. In diesem stand geschrieben, daß die Sendung zurückbehalten worden sei; (hört! hört! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten) es darf dem Absender mitgeteilt werden. (Erneute Rufe: Hört! hört! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten.) Das heißt, die Auslandsstelle läßt mich nicht von sich aus wissen, daß sie das Manuskript zurückbehalten hat, sondern gestattet erst auf meine Beschwerde hin nur, daß es mir mitgeteilt werden darf. Jetzt wende ich mich an die Auslandsstelle und erfahre von ihr, daß sie das Manuskript an die Qberwachungsstelle weitergegeben hat. Ich wende mich nun weiter an die llberwachungsstelle. Dort hört mich ein Major sehr freundlich an — ich weiß den Namen nicht mehr — und antwortet mir auf meine Frage: wir haben die Arbeit gehabt, wir haben sie aber weitergegeben an das Generalkommando des Gardekorps. (Heiterkeit.) Ich wußte mir nicht zu erklären, was das Generalkommando damit zu tun haben könne. (Zurufe und Heiterkeit.) Es wird mir weiter mitgeteilt: das Manuskript wird auf dem Wege zu Ihnen sein. Es war aber nicht auf dem Wege zu mir. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1918
Bd.: 311. 1917/18
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-311

ID: 00003407
2 /3
... Die russische Regierung hat gestern von Zarskoje-Selo aus ein von dem Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Herrn Trotzkij und dem Vorsitzenden des Rats der Volkskommissare Herrn Lenin unterzeichnetes Funkentelegramm an die Regierungen und die Völker der kriegführenden Länder gerichtet, worin sie vorschlägt, zu einem nahen Termin in Verhandlungen über einen Waffenstillstand und einen allgemeinen Frieden einzutreten. (Bravo!) Meine Herren, ich stehe nicht an, zu erklären, daß in den bisher bekanntgewordenen Vorschlägen der russischen Regierung diskutable Grundlagen für die Aufnahmen von Verhandlungen erblickt werden können, (bravo!) und daß ich bereit bin, in solche einzutreten, sobald die russische Regierung hierzu bevollmächtigte Vertreter entsendet. (Lebhaftes Bravo links und im Zentrum.) Ich hoffe und wünsche, daß diese Bestrebungen bald festere Gestalt annehmen und uns den Frieden bringen werden. (Bravo!) Mit aufrichtiger Teilnahme verfolgen wir die Entwicklung des schwergeprüften russischen Volkes. Wir wünschen, daß ihm möglichst bald wieder ruhige und geordnete Verhältnisse zuteil werden. Wir wünschen nichts mehr, als daß es wieder zu dem nachbarlichen Verhältnis kommen wird, namentlich auf wirtschaftlichem Gebiete, wie wir cs in früheren Zeiten zwischen uns und dem östlichen Nachbarn kannten. (8)1 (Bravo!) Was die ehemals dem Zepter des Zaren unterworfenen Länder Polen, Kurland, Litauen betrifft, so achten wir das Selbstbestimmungsrecht ihrer Völker. (Bravo! im Zentrum und links.) Wir erwarten, daß sie sich selbst diejenige staatliche Gestalt geben werden, die ihren Verhältnissen und der Richtung ihrer Kultur entspricht. (Bravo! im Zentrum.) Übrigens, meine Herren, sind alle diese Dinge noch in der Schwebe. ...

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... November über seine Bereitwilligkeit zu Verhandlungen über den russischen Friedensvertrag bekannt, zu Erklärungen, in denen Graf Hertling erklärte: die russische Regierung hat gestern von Zarskoje Selo aus eine von dem Volkskommissar für auswärtigeAngelegenheiten,HerrnTrotzki,und demVor-^1 sitzenden des Rates der Volkskommission, Herrn Lenin, unterzeichnetes Funkentelegramm an die Regierungen und Völker der kriegführenden Länder gerichtet, worin sie vorschlägt, zu einem nahen Termin in Verhandlungen über den Waffenstillstand und einen allgemeinen Frieden einzutreten. Ich stehe nicht an, —1 fährt der Herr Reichskanzler fort — zu erklären, daß in den bisher bekannt gewordenen Vorschlägen der russischen Regierung diskutable Grundlagen für die Aufnahme von Verhandlungen erblickt werden können, und daß ich bereit bin, in solche einzutreten, sobald die russische Regierung hierzu bevollmächtigte Vertreter entsendet. Ich hoffe und wünsche, —1 schließt der Herr Reichskanzler in seiner Erklärung — daß diese Bestrebungen bald festere Gestalt annehmen und uns den Frieden bringen werden. Namens des Hauptausschuffes habe ich den Auftrag, dem hohen Hause die vorhin mitgeteilte Erklärung des Hauptausschuffes über seinen einmütigen Beitritt zu diesen Ausfuhrungen des Herrn Reichskanzlers mitzuteilen. (Lebhafter Beifall.) Präsident: Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1917 (Nr 1163 der Drucksachen), auf Grund der in zweiter Beratung unverändert angenommenen Vorlage. Ich eröffne die allgemeine Beratung. Das Wort hat der Herr Staatssekretär des Reichsschatzamts. Graf v. ...