... Weiter ist der Herr Kriegsminister auf den Lieutenant— (6) ich glaube nicht, daß der Herr Hauptmann ist — Edmund Miller zu sprechen gekommen und dessen Broschüre. Ich bin einigermaßen erstaunt, daß der Herr Kriegsminister diesen Fall überhaupt hier erwähnte. Vor etwa drei, vier Jahren — da war er allerdings, soviel ich weiß. noch nicht im Amte — habe ich an der Hand der Millerschen Broschüre hier ausführliche Erörterungen gemacht, aber in der letzten Rede umfaßten meine Aeußerungen über Miller kaum sechs Zeilen, das glaube ich behaupten zu dürfen, und die gipfelten darin: der Lieutenant Miller habe seiner Zeit selbst in seiner Broschüre ausgeführt, wie sein Vorgesetzter ihm bei einer Revue über eine Kompagnie Ersatzreseroisten, die bekanntlich nach den früheren Anordnungen zunächst zehn Wochen zu üben hatten, das Zeugniß ausgestellt, er habe diese Leute innerhalb zehn Wochen so weit kriegstüchtig ausgebildet, daß sie sich von einer Linienkompagnie in nichts unterschieden. (Zuruf.) — Das war alles, was ich neulich in meiner ersten Rede über den Lieutenant Wilder äußerte. Herr Miller hat heute auch keine Veranlassung genommen, sein Urtheil von damals irgendwie zurückzunehmen; er hat nur aus einem Grunde, der mir vorläufig ein Geheimniß ist, sich veranlaßt gesehen, sofort, nachdem sein Name in den Berichten des Reichstags genannt war, an den Herrn Kriegsminister zu schreiben und eine Art patsr psvoavi zu sagen und zu bedauern, daß seine Broschüre noch nach 6 Jahren dazu benutzt würde, um aufhetzende Reden zu halten. ... ... Nun, was ich damals über Miller sagte, war durchaus nichs aufhetzendes; hält Herr Miller es dafür, dann hätte er seinerzeit es sich besser überlegen sollen, was er schrieb. Bis zu diesem Augenblick steht diese Thatsache fest, und jenes Urtheil zurückzunehmen, habe ich keine Veranlassung. Weiter kam der Herr Kriegsminister auf den Fall Schiller. Ich glaubte, er würde mir nachweisen, daß in der (V, Schilderung der Behandlung, die dem Mann widerfuhr, etwas nicht richtig wiedergegeben sei; ich glaubte, er würde mir beweisen, daß meine Angriffe in Bezug auf die Unterbringung des Mannes in der Arbeiterabtheilung irgendwie falsch seien. Von alledem kein Wort, nicht das Geringste! Er bezog sich nur auf eine Aeußerung des Herrn Abgeordneten Lenzmann, der den Schöler so und so beurtheilt haben soll; es schien mir, es war dem Herrn Kriegsminister dabei um einen Witz zu thun, der ihm aber verunglückte. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Im übrigen ist eine sachliche Widerlegung und Klarstellung dessen, was ich über Schöler gesagt habe, nicht erfolgt; folglich habe ich auch keinen Grund, darauf weiter einzugehen. Ebenso ist es mit dem Fall Wendlandt. Dieser hat in meiner letzten Rede auch nur eine ganz nebensächliche Rolle gespielt; ich habe ihn, soviel ich mich entsinne, nur mit den Worten erwähnt bei Ausführung der Zustände der Arbeiterabtheilung. auch der Wendlandt sei von vornherein in eine solche überwiesen worden auf Grund von nichts anderem, als daß er in seinem Zioilverhältniß sich eine Majestätsbeleidigung habe zu schulden kommen laffen, die ihm drei Monate Gefängniß einbrachte. ...
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