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Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten
Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938

1 Treffer

Baumgarten, Michael, geb. am 25 . 03 . 1812 in Haseldorf (Holstein Elbmarsch)
Fortschrittspartei - Kein Portrait
2. Wahlperiode (Nachtrag) - Abb. der Originalseite
Geb. 25. März 1812 zu Haseldorf (Holstein. Elbmarsch). Wurde als Sohn eines Bauern vom Ortsgeistlichen für das Gymnasium Altona vorbereitet, studirte (von 1832 ab) in Kiel und Berlin. 1839 Privatdocent in Kiel, Ostern 1846 Pastor an der Michaelskirche in Schleswig, wirkte seit 1848 für Einführung der deutschen Sprache. 1850 ord. Professor der Theologie in Rostock, wurde, obschon auf dem Boden des positiven Lutherthums stehend, wegen angeblich abweichender Lehrmeinungen am 5. Nov. 1856 ohne Motivirung aus der theol. Prüfungscommission entlassen und am 6. Januar 1858 seiner Professur enthoben, weil er in seinen Schriften und Lehrvorträgen "in den wichtigsten Punkten von den Lehren und Grundsätzen der symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Landeskirche abweiche." Zahllose Schritte, sich von dem Vorwurf der Häresie zu reinigen und seine wider alles Recht erfolgte Amtsentsetzung rückgängig zu machen, blieben nicht nur erfolglos, sondern zogen ihm mehrfach Preßprocesse, Gefängnis- und Geldstrafen zu (so 1861 6 Wochen und 50 Thlr., 1862 15 Wochen und 150 Thlr). Eine Anzahl seiner Schriften bezieht sich auf die Mißstände des Mecklenburgischen Kirchenregiments, andere auf Schleswig-Holstein und die dortigen kirchlichen Kämpfe, außerdem veröffentlichte er mehrere größere theologische, zum Theil kirchengeschichtliche Werke. Seit 1865 thätige Theilnahme am Deutschen Protestantenverein, Vertreter der conservativen Richtung unter vollkommenster Anerkennung der kirchlichen Lehrfreiheit und der Unabhängigkeit der Kirche vom Staat; Mitgl. des engeren Ausschusses des Vereins, trat er auf den Versammlungen desselben mehrfach als Referent und Redner auf. Auf den Verein beziehen sich folgende neuere Schriften von ihm: "Zwölf kirchengeschichtl. Vorträge etc." (Bremen 1869): "Herr Generalsuperintandant Dr. Hoffmann vor den Richterstuhlder deutschen Christenheit gestellt " (Berlin 1869) - aus Anlaß des oberkirchenräthlichen Verbots, die Vereinsversammlung in einer Kirche abzuhalten; " An Se. Maj. den König von Preußen, ein nothgedrungenes Wort zum Schutze des Protestantenvereins" (Berlin 1870). Neueste Schrift: "Kirchliche Zeitfragen in Vorträgen," (Rostock, Ernst Kuhn's Verlag).
National-liberal - Kein Portrait
2. Wahlperiode - Abb. der Originalseite
Geb. 25. März 1812 (evangelisch-lutherisch). Besuchte das Gymnasium Altona, die Universitäten Kiel und Berlin, wurde Professor und Doctor der Theologie. Verfasser von "Kirchliche Zeitfragen in Vorträgen" (Rostock, Ernst Kuhns Verlag. 1874.)
National-liberal - Kein Portrait
3. Wahlperiode - Abb. der Originalseite
Geb. 25. März 1812 zu Haseldorf (Holst. Elbmarsch). Wurde als Sohn eines Bauern vom Ortsgeistlichen für das Gymnasium Altona vorbereitet, stud. (von 1832 ab) in Kiel und Berlin. 1839 Privatdocent in Kiel, Ostern 1846 Pastor an der Michaelskirche in Schleswig, wirkte seit 1848 für Einführung der deutschen Sprache. 1850 ordentl. Prof. der Theologie in Rostock, wurde, obschon auf dem Boden des positiven Lutherthums stehend, wegen angeblich abweichender Lehrmeinungen am 5. Nov. 1856 ohne Motivirung aus der theol. Prüfungscommission entlassen und am 6. Jan. 1858 seiner Professur enthoben, weil er in seinen Schriften und Lehrvorträgen "in den wichtigsten Punkten von den Lehren und Grundsätzen der symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Landeskirche abweiche." Zahllose Schritte, sich von dem Vorwurf der Häresie zu reinigen und seine wider alles Recht erfolgte Amtsentsetzung rückgängig zu machen, blieben nicht nur erfolglos, sondern zogen ihm mehrfach Preßprocesse, Gefängniß- und Geldstrafen zu (so 1861 6 Wochen und 50 Thlr., 1862 15 Wochen und 150 Thlr). Eine Anzahl seiner Schriften bezieht sich auf die Mißstände des Mecklenburgischen Kirchenregiments, andere auf Schleswig-Holstein und die dortigen kirchlichen Kämpfe, außerdem veröffentlichte er mehrere größere theologische, zum Theil kirchengeschichtliche Werke. Seit 1865 thätige Theilnahme am Deutschen Protestantenverein, Vertreter der conservativen Richtung unter vollkommenster Anerkennung der kirchlichen Lehrfreiheit und der Unabhängigkeit der Kirche vom Staat; Mitgl. des engeren Ausschusses des Vereins, trat er auf den Versammlungen desselben mehrfach als Referent und Redner auf. Auf den Verein beziehen sich folgende neuere Schriften von ihm: "zwölf kirchengeschichtl. Vorträge etc." (Bremen 1869): "Herr Generalsuperintandant Dr. Hoffmann vor den Richterstuhl der deutschen Christenheit gestellt " (Berlin 1869) - aus Anlaß des oberkirchenräthlichen Verbots, die Vereinsversammlung in einer Kirche abzuhalten; " An Se. Maj. den König von Preußen, ein nothgedrungenes Wort zum Schutze des Protestantenvereins" (Berlin 1870). Neueste Schrift: "Kirchliche Zeitfragen in Vorträgen," (Rostock, Ernst Kuhn's Verlag). Mitgl. des Reichstags seit 1874.
Hospitant der Fortschrittspartei - Kein Portrait
4. Wahlperiode - Abb. der Originalseite
Geb. 25. März 1812 zu Haseldorf (Holst. Elbmarsch). Wurde als Sohn eines Bauern vom Ortsgeistlichen für das Gymnasium Altona vorbereitet, stud. (von 1832 ab) in Kiel und Berlin. 1839 Privatdocent in Kiel, Ostern 1846 Pastor an der Michaelskirche in Schleswig, wirkte seit 1848 für Einführung der deutschen Sprache. 1850 ordentl. Prof. der Theologie in Rostock, wurde, obschon auf dem Boden des positiven Lutherthums stehend, wegen angeblich abweichender Lehrmeinungen am 5. Nov. 1856 ohne Motivirung aus der theol. Prüfungscommission entlassen und am 6. Jan. 1858 seiner Professur enthoben, weil er in seinen Schriften und Lehrvorträgen "in den wichtigsten Punkten von den Lehren und Grundsätzen der symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Landeskirche abweiche." Zahllose Schritte, sich von dem Vorwurf der Häresie zu reinigen und seine wider alles Recht erfolgte Amtsentsetzung rückgängig zu machen, blieben nicht nur erfolglos, sondern zogen ihm mehrfach Preßprocesse, Gefängniß- und Geldstrafen zu (so 1861 6 Wochen und 50 Thlr., 1862 15 Wochen und 150 Thlr). Eine Anzahl seiner Schriften bezieht sich auf die Mißstände des Mecklenburgischen Kirchenregiments, andere auf Schleswig-Holstein und die dortigen kirchlichen Kämpfe, außerdem veröffentlichte er mehrere größere theologische, zum Theil kirchengeschichtliche Werke. Seit 1865 thätige Theilnahme am Deutschen Protestantenverein, Vertreter der conservativen Richtung unter vollkommenster Anerkennung der kirchlichen Lehrfreiheit und der Unabhängigkeit der Kirche vom Staat; Mitgl. Des engeren Ausschusses des Vereins, trat er auf den Versammlungen desselben mehrfach als Referent und Redner auf. Auf den Verein beziehen sich folgende neuere Schriften von ihm: "zwölf kirchengeschichtl. Vorträge etc." (Bremen 1869): "Herr Generalsuperintandant Dr. Hoffmann vor den Richterstuhl der deutschen Christenheit gestellt " (Berlin 1869) - aus Anlaß des oberkirchenräthlichen Verbots, die Vereinsversammlung in einer Kirche abzuhalten; " An Se. Maj. Den König von Preußen, ein nothgedrungenes Wort zum Schutze des Protestantenvereins" (Berlin 1870). "Der Protestantismus als politisches Princip im deutschen Reich." (Berlin 1872). "Kirchliche Zeitfragen in Vorträgen," (Rostock, Ernst Kuhn's Verlag). "Anti-Kliefoth oder die gefährlichste Reichsfeindschaft." (Berlin 1874). "Der Kampf um das Reichscivilstandsgesetz." (Berlin 1876). "Protestant. Volkspredigt, Welfenscandal." (Bremen 1876). "Protest. Antwort an Peter Reichensperger." (Berlin 1876). "Eine Krisis innerhalb des deutschen Protestantenvereins." Rostock 1876. "Lutherus Redivivus oder die kirchliche Reaction, ihre Gefahr und ihre Überwindung." Frankfurt a. M. 1878. Mitgl. des Reichstags seit 1874.