Verhandlungen des Deutschen Reichstags

MDZ Startseite


MDZ Suchen

MDZ Protokolle (Volltext)
MDZ Register
MDZ Jahr/Datum
MDZ Abgeordnete


MDZ Blättern

Protokolle/Anlagen:
MDZ 1867 - 1895
MDZ 1895 - 1918
MDZ 1918 - 1942

MDZ Handbücher


MDZ Informieren

MDZ Projekt
MDZ Technisches
MDZ Impressum
MDZ Datenschutzerklärung
MDZ Barrierefreiheit

Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten
Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938

1 Treffer

Kolb, G. Fr., geb. am 14 . 09 . 1808 in Speyer
keine Angabe - Kein Portrait
Hirth's Almanach 1868 VII - 06. Mai 1868 - Abb. der Originalseite
Er lebte in der 50er Jahren in der Schweiz, später in Frankfurt a. M. und ist seit einer Reihe von Jahren Mitgl. der Bayr. Abgeordneten-Kammer. Bekannt durch sein "Handbuch der vergleichenden Statistik," welches seit 1856 in fünf Auflagen (Leipzig, bei Felix) erschienen ist. Er schrieb ausserdem volkswirthschaftliche und statistische Broschüren, vom fortschrittlichen Standpunkte aus wie auch sein Handbuch.
- Kein Portrait
Hirth's Almanach 1869 VIII - 15. Apr. 1869 - Abb. der Originalseite
Geb. 14. Septbr. 1808 zu Speyer. Im J. 1848 in zwei Bezirken für das deutsche Parlament gewählt, gehörte er zu Frankfurt der Linken an und zog 1849 mit nach Stuttgart. Gleichzeitig und in der Folge Mitglied der bayer. Abg.-Kammer, ward sein Bericht über das sogen. "Griechische Anlehen" Veranlassung, dass König Ludwig I. der bayer. Staatskasse eine nach Griechenland geliehene Summe von mehr als 1,600,000 Fl. aus Privatmitteln zurück ersetzte. K.'s parlamentarische Thätigkeit und die Haltung der ihm eigenthümlich angehörenden "Speyerer Zeitung" veranlassten zur Reactionszeit mancherlei Verfolgungen gegen ihn. Er legte seine Stelle als Bürgermeister der Kreishauptstadt Speyer freiwillig nieder, ward dann unter dem Vorwande einer Betheiligung am pfälzischen Aufstande 6 Monate lang in Untersuchungshaft gehalten und hierauf, da sich kein Anhaltspunkt für irgend eine Anklage finden liess, zufolge Appellationsgerichtsbeschluss, ohne vor ein öffentliches Gericht gestellt zu werden, freigelassen. Weitere Verfolgungen bestimmten ihn, Ende 1853 sein Mandat als Landtagsabgeordneter niederzulegen und in der Schweiz ein Asyl zu suchen. Nach 7jährigem Aufenthalte zu Zürich, und nachdem der Schweizerische Bundesrath ihn, den Fremden, als einen der beiden Vertreter der Eidgenossenschaft auf dem statistischen Congresse zu London ernannt hatte, kehrte er 1860 nach Deutschland zurück, betheiligte sich an der Herausgabe der "Neuen Frankfurter Zeitung", und führte von 1863 bis zur Occupation der Freien Stadt die Hauptredaction dieses demokratischen und grossdeutschen Blattes. Die erste allgem. Abgeordnetenwahl nach seiner Rückkehr nach Deutschland brachte ihn (bereits Anfang 1863) wieder in die bayer. Kammer, in der er namentlich auch als Mitglied des Ausschusses für die Socialgesetzgebung wirkte. Von seinen grösseren Schriften sind besonders zu nennen: "Handbuch der vergleichenden Statistik", wovon 1868 die fünfte Auflage erschien (ein Auszug: "Grundriss der Statistik" in dritter Auflage) und "Culturgeschichte der Menschheit, mit bes. Berücksichtigung von Regierungsform, Politik, Religion, Freiheits- und Wohlstandsentwicklung der Völker", wovon der I. Band vollendet und bereits in fremde Sprachen übersetzt ist. Kolb ward von der Universität Charkow zum Ehrenmitglied des Universitätsraths ernannt und ist auch Mitglied des Verwaltungsraths und engeren Ausschusses der pfälzischen Eisenbahngesellschaften.