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Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1885
Bd.: 85, 1. 1884/85
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 yb,A-85

ID: 00018455
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... Das bestimmt mich, mitzutheilen, daß Elsaß-Lothringen 1871/72 an der damals herrschenden Pandemie sehr starken Antheil genommen hat. Vor der Einführung des Jmpfgesetzes (1874), und zwar von den Jahren 1819 bis 1869, verging speziell in Straßburg fast kein Jahr ohne Pockentodesfälle, und alle 5 bis 6 Jahre kam es zu kleineren oder größeren Epidemien. Seit 1874 hatten wir nur in einem Jahre (1882) Pockentodesfälle, obgleich die Blattern relativ sehr häufig bei uns in Elsaß-Lothringen und zwar in der Regel von Frankreich her eingeschleppt wurden. Speziell für Straßburg habe ich konstatirt, daß die Pocken ungefähr zwanzigmal eingeschleppt worden sind. Es ist mit einer Ausnahme stets geglückt, die eingeschleppten Fälle derart zu bekämpfen, daß es nicht zu weiterer Ausbreitung kam. Dies glückliche Resultat kann ich nur den segensreichen Folgen der Impfung und Revaccination zuschreiben, von welch letzterer zur Bekämpfung der Weiterverbreitung der Pocken ausgiebiger Gebrauch gemacht wurde. Ferner möchte ich mich bei Beantwortung der vorliegenden Frage wiederum auf meine eigene Erfahrung und meine eigene Statistik beziehen, und da möchte ich zunächst erwähnen, daß ich, als ich meine ersten Beobachtungen machte, wenn auch gerade kein Jmpfgegner, doch auch kein Jmpfgläubiger war. Ich war also vollständig unbefangen bei meinen Beobachtungen. Als Resultat meiner Erfahrungen, die mir viel höheren Werth haben als alle amtlichen Statistiken, kann ich mittheilen, daß ich gründlich bekehrt worden bin. ...