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Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1885
Bd.: 85, 1. 1884/85
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 yb,A-85

ID: 00018455
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... Die Vaccination ist ja eine Operation, bei welcher das Virus direkt dem Blute zugeführt wird; der Organismus reagirt daher viel leichter auf diese Einwirkung. Die Empfänglichkeit für Vaccine ist erfahrungsgemäß weder von der Zahl der Jmpsnarben, noch von der der Blatternnarben abhängig. Dessenungeachtet spricht die Erfahrung dafür, daß im 10. Lebensjahre die geeignetste Zeit für die Revaccination ist. Das Neichs-Jmpfgesetz hat bekanntlich das 12. Jahr mit Rücksicht auf die Schule gewählt, weil darüber hinaus die Schulkinder dem Blicke entschwinden. ...

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... Wenn Sie nun bedenken, daß jede Vaccination ein Akt ist, wobei das virus dem Blute direkt zugeführt wird, so wird auch die Empfänglichkeit für die Vaccine bedeutend größer sein als für Variola. Dagegen halte ich die Beobachtungen, welche man über den Zusammenhang des Grades der Pockenkrankheit mit vorhandenen Vaccinennarben gemacht hat, nicht für unwichtig. Ich muß in dieser Beziehung immer wieder auf die in Pockenhäusern gemachten Beobachtungen zurückkommen, wonach ein heftiger oder milder Verlauf der Pockenkrankheit bemerkt worden ist, je nachdem weniger oder mehr Jmpsnarben vorhanden waren. Nun möchte ich noch die Frage des Herrn Kollegen Reißner beantworten: was soll geschehen, wenn wir nur noch eine Pustel haben? Da möchte ich empfehlen, in solchen Fällen die sogenannte Autorevaccination vorzunehmend, h. aus der vorhandenen Pocke Lymphe zu nehmen und damit zu impfen, um die festgesetzte Mindestzahl zu erreichen. Es ist faktisch bewiesen, daß die eigentliche Schutzkraft der Vaccine erst nach 12 Tagen eintritt. Schon die ältesten Aerzte, namentlich Sacco, haben solche Versuche gemacht. Das virus muß sich erst im Körper entwickeln und alle Zellen durchdringen, wozu es durchschnittlich 12 Tage bedarf. Schlägt die Autorevaccination an, so würde höchstens noch ein zweiter Revisionstermin anzusetzen sein, um sich davon zu überzeugen, ob die erste Impfung wirklich nicht den gewünschten Erfolg gehabt hat. Auch in Holland ist diese Methode eingeführt. Man macht dort die Autorevaccinationen in jedem Falle, in welchem nicht 10 Blattern zur Entwickelung gelangt sind. ...

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... Ob es sich in diesen Fällen ebenfalls um eine intrauterinale Infektion und einem langen Latenzzustand des Virus oder nur um die Vererbung einer gewissen Prädisposition handelt, ist bis jetzt ebenso wenig entschieden, wie für die Tuberkulose des Menschen. Ich bin in Veterinärangelegenheiten kein Sachverständiger und muß es anderen überlassen, die etwaige Unrichtigkeit dieser Behauptungen zu begründen. Wenn nun das Blut der gefährliche Stoff wäre, der Krankheiten fortpflanzen könnte, so steht mir wieder die humanisirte Lymphe höher, als die animale Lymphe. Beider humanisirten Lymphe kann man viel besser helle Lymphe bekommen, bei der animalen Lymphe dagegen befinden sich immer Massen von Borken, Gewebstheilen und namentlich Blut in dem Impfstoffe. Also auch nach dieser Richiung würde der humanisirte Impfstoff weniger bedenklich sein, als der animale. Ich möchte aber dann noch in Bezug auf die Vergleichung dieser beiden Impfstoffe einen idealeren Standpunkt berühren. Wir werden gewiß berechtigt sein, das Erforderniß aufzustellen, daß der wirksame Impfstoff möglichst isolirt werde, und man hat in dieser Beziehung die ziemlich klare Flüssigkeit, welche aus den geöffneten Vaccinepusteln des Kindes ausfließt, noch nicht als genügend erachtet. Vergleichen Sie aber damit den Impfstoff, der sich in der animalen Lymphe von Kälbern befindet, also in der Mischung verschiedener organischer Gewebsthcile des Blutes u. s. w., so ist in Bezug auf das Erforderniß, eine möglichst isolirte Lymphe zu beschaffen, bei der fraglichen animalen Lymphe gewiß ein Rückschritt nicht zu bestreiten. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1900
Bd.: 168. 1898/1900
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-168

ID: 00003566
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... Die aktive Jmmunisirung besteht darin, daß man diesem Serum noch ein Quantum des Giftes, das Virus von Thieren zusetzt, die an der Maul- und Klauenseuche noch leiden. Herr Professor Löffler aus Greifswald hat sich in der Erforschung dieser Behandlungsmethode ganz außerordentliche Verdienste erworben, und in Verbindung mit dem Reichsgesundheitsamt werden diese Forschungen fortgesetzt. Der Kernpunkt, auf den es bei der ganzen Sache ankommt, ist der, festzustellen, welches Quantum des Virus man zu dem Serum beisetzen muß, welches man von durchseuchten Thieren gewonnen hat, um eine erfolgreiche Jmmunisirung gesunder Thiere zu erreichen. Bisher war man zweifelhaft darüber, bei welcher Art von Thieren man die experimentellen Versuche machen müsse und mit Erfolg machen könne, um festzustellen, wie (6) groß der Zusatz von Virus zu dem Serum sein muß, welches von durchseuchten Thieren gewonnen ist, um mit dieser Kombination gesunde Thiere zu immunisiren. Man ist jetzt der Ansicht, daß zu diesen Versuchen das Schwein das geeignetste Thier ist; man setzt jetzt diese Versuche fort, und die Sachverständigen mit Herrn Professor Löffler sind jetzt der Ansicht, daß man auf diese Weise ein Serum finden dürfte, welches für das Rindvieh zur Bekämpfung von Maul- und Klauenseuche dieselben Dienste leistet, die das Serum zur Bekämpfung des Rothlaufs bei den Schweinen bereits geleistet hat. Ich möchte also den Herrn Vorredner bitten, sich mit seinem abschließenden Urtheil zu gedulden; wir hoffen, daß wir die richtige Mischung finden werden. Präsident: Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schrempf. Schrempf. ...

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... Aber nehmen wir an, es wäre das, was damals publizirt wurde, wahr, es würde die Infektion übertragen dadurch, daß das virus in den Blutumlauf des Thieres hineinkommt, dann ist auch jene Ansicht von Thierärzten nicht zu verwerfen, daß die Ansteckung in großem Maßstabe vermittelt wird durch Fliegen, besonders Stechfliegen. Professor Or. Schneidemühl — wenn ich nicht irre — von Kiel schreibt, er habe aus eigener Erfahrung die Wahrnehmung in langen Jahren gemacht und von Landleuten gehört, daß die Maul- und Klauenseuche in denjenigen Jahren am meisten an Ausbreitung gewonnen habe, in denen es zahlreiche Fliegen gab. Nun ist es aber doch ganz sonderbar, wenn wir mit unseren Sperrmaßregeln auch die Stechfliegen treffen wollten; das würde doch nicht gelingen, wenn wir schließlich auch eine ganze Kette von Gendarmen aufstellen wollten. (Heiterkeit.) Ich gebe ja zu, daß dadurch, daß die Thiere auf einem Platz, auf dem Markt angesammelt werden, auch die Fliegen herbeigezogen werden; aber die Fliegen sind auch ohnedies überall und werden leicht durch die Luft fortgetragen von einem Ort zum anderen. So kommt es denn infolge dieser Sperrmaßregeln, daß, wenn in den erstbefallenen Gehöften das Vieh durchseucht ist, wobei der Ort gesperrt wurde, nach vielleicht vierzehn Tagen die Sperre aufgehoben wird. Aber wieder in vierzehn Tagen tutt die Seuche in anderen Höfen an demselben Orte auf, und der Ort wird wieder gesperrt. So ist es vorgekommen, daß ein Ort ein halbes Jahr und darüber gesperrt Reichstag. 10. Legisl.-P. I. Session. 1898/1900. wurde, und infolge dessen gar nichts verkauft werden konnte. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1903
Bd.: 196. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-196

ID: 00002806
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... Dies Bestreben scheitert einerseits an der verschiedenen Prädisposition der Pferde gegen das Virus, andrerseits an dem Umstande, daß eine positive Immunität gegen Sterbe nicht existirt, sondern der Grad der Angewöhnung ein sehr wechselnder ist und letztere von Jahr zu Jahr schwindet. Das Bemühen muß sich darauf richten, daß der Grad der Angewöhnung ein sehr hoher wird und durch alljährliche Nachimpfungen im Schwinden desselben gehindert wird. Die Sterbe trat im verflossenen Jahr sehr wenig auf, und sind größere Verluste nur in Grootfontein unter den von Stabsarzt Dr. Kuhn im Jahre 1899/1900 geimpften Pferden zu verzeichnen gewesen. Letztere waren auf Windhoek geimpft worden und zur Kontrole in den sterbereichen Distrikt Grootfontein geschickt. Regenmangel und davon abhängige Trockenheit in den tiefer gelegenen Gebieten begünstigten den guten Verlauf der Seuche, andererseits ist aber Malaria der Menschen recht häufig vertreten gewesen. Druse. Dieselbe trat besonders im Bezirk Outjo und dem Gestüt Nanchas sowie unter den Beständen der Feldtruppe Windhoek sehr stark und bösartig mit Metastasenbildung auf. Lediglich auf Nanchas, wo fachmännische Behandlung fehlte, sind einige Verluste zu verzeichnen. Auf Outjo war diese Krankheit zuerst mit Rotz identifizirt worden, doch ergaben genaue bakteriologische Untersuchungen die Unhaltbarkeit dieser Diagnose und sind wir bisher von Rotz verschont geblieben. Von den übrigen Thierkrankheiten, wie Räude, Milzbrand, Rauschbrand, ist wenig zu berichten, die beiden letzteren Krankheiten traten garnicht auf, während Räude besonders zur Trockenzeit sich etwas bemerkbar machte, aber leicht bekämpft werden konnte. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1904
Bd.: 205. 1903/05
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-205

ID: 00002815
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... Vielleicht läßt sich dies durch eine Gewöhnung der Bevölkerung an das syphilitische Virus erklären. Neue Fälle von Lepra find nicht beobachtet worden. Ein Fall von Tuberkulose führte durch Blutsturz (Uuoinoptoo) zum Tode. Bon den Europäern starb einer an Herzentzündung (recurrierende Endokarditis) unter Erscheinungen von Blutvergiftung. IX. Samoa. Berichterstatter: Regierungsarzt Dr. Schwesinger. Gesundheitsdienst und Heilpersonal. Von den drei in Apia tätigen Ärzten ist der älteste beamteter Hafenarzt; der zweite, in seiner Haupttätigkeit Arzt der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft, ist seit Juli vorläufig mit den Funktionen eines Regierungsarztes in Samoa, betraut und der dritte, Amerikaner, ist für eine amerikanische Mission in deren Krankenasyl und als praktischer Arzt beschäftigt; dieser allein verfügt über eine geschulte Pflegerin, die zugleich als Hebamme aushilft, und über einen Pfleger. Neben diesem Heilpersonal übt in Apia der dort ansässige englische Drogist sowohl in seinem Geschäfte als außer dem Hause ärztliche Tätigkeit aus; seine Drogerie gilt in Ermangelung eines Besseren als Apotheke. Für einen Monat hatte sich auch ein Zahnarzt aus Neuseeland, der jährlich die verschiedenen benachbarten Inselgruppen zu bereisen Pflegt, in Apia etabliert. Als Zahntechniker und Heilgehilfe tritt im Bedarfsfalls der deutsche Bader ein. Während der Regierungsarzt, der den gesamten öffentlichen Krankenund Gesundheitsdienst im Schutzgebiete mit Ausnahme der sanitären Kontrolle im Hafen von Apia versieht, beim Beginne seiner Wirksamkeit im Interesse der weißen Bevölkerung Apias an bereits Bestehendes anknüpfen konnte, liegen die Gesundheitsverhältnisse der Samoaner ganz im argen und bedürfen einer von Grund aus neu auf- und auszubauenden Fürsorge. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1906
Bd.: 225. 1905/06
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-225

ID: 00002835
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... An einem Modelle wurde gezeigt, wie bei einem Kaninchen die Einspritzung des Virus unter die harte Hirnhaut ohne Öffnung der Schädeldecke gelingt, indem die Hohlnadel der Spritze durch das torainen optmum eingeführt wird. Auch eine einfache Methode zur Entnahme des Rückenmarkes bei einem Kaninchen war dargestellt. Man sah die Wirbelsäule im Halse und Lendenteile quer durchschnitten. Eine lange Stahlsonde, deren rauhes Ende mit Watte umwickelt ist, wird durch den Wirbelkanal geführt und schiebt das Rückenmark, das als ein weißer Strang am Nackenquerschnitte zum Vorschein kommt, vor sich her. Schließlich sei noch erwähnt, daß sich hier die wichtigsten Krankheitserreger in Kulturen und Mikrophotogrammen, ferner die bei der Verhütung und Heilung zur Anwendung kommenden Sera, Antitoxine und Vakzinm zusammengestellt fanden. Besondere Beachtung fand diejenige Darstellung, welche die Gewinnung eines Antitoxins gegen den Biß giftiger Schlangen veranschaulichte. In Japan sind zwei Arten von Giftschlangen den Landleuten gefährlich liimerssuruZ riuKiLnu8 und IriKOlloespImlus Llomtiotli. Nicht weniger als 300 Menschen werden jährlich voll diesen Reptilien gebissen und ein Siebentel der Gebissenen erliegt den Folgen ISS ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1908
Bd.: 243. 1908
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-243

ID: 00002853
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... Kitt vorgeschlagene einmalige Impfung, die sogenannte Münchener Methode/ hierbei gelangen geringe Mengen des aus gepulvertem Rauschbrandfleische hergestellten Virus, welches durch 5 bis 10 Stunden in strömendem Wasserdampf abgeschwächt wird, zur Einspritzung. Hinsichtlich ihrer Erfolge kommt diese Methode der Lyoner ungefähr gleich. Trotz der günstigen Ergebnisse, welche mit diesen beiden hauptsächlichsten Methoden erzielt werden, kommen vereinzelte Mißerfolge vor. Die Ursachen hierfür dürsten in der verschiedenen Natur des Impfstoffs nach Abstammung und Herstellung zu suchen sein. o. wild- und Xinderseuche. Die Wild- und Rinderseuche wurde früher dem Milzbrände zugerechnet. Erst seit dem Jahre 1878, als sie in der Nähe von München in den königlichen Wildparks unter dem Wilde auftrat und in der Folge auch unter den Haustieren der benachbarten Ortschaften sich verbreitete, wurde sie wissenschaftlich genauer erforscht und vom Milzbrand unterschieden. Ihr Erreger ist ein kurzes, an beiden Enden färbbares Stäbchen der Gattung Pasteurella, das im Blute und in den Gewebssäften der an der Seuche verendeten Tiere meist sehr zahlreich vorhanden ist. Die Seuche befällt Rot- und Schwarzwild, ferner Rinder, seltener Pferde und Hausschweine. Übertragungen auf den Menschen sind noch nicht beobachtet. Vereinzelte Seuchenausbrüche sind im letzten Jahrzehnt regelmäßig gemeldet aus Preußen und Bayern. In Preußen ist die Seuche in größerer Ausbreitung, hauptsächlich in den Regierungsbezirken Posen und Bromberg, in Bayern ist sie namentlich in den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben beobachtet worden. Im Jahre 1905 wurden im Reiche 90 Fälle unter Rindern und 5 unter Pferden gemeldet. ...

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... Ein solches stufenweise durch Austrocknung abgeschwächtes Virus wird verwendet, um einen von einem wutkranken Hunde gebissenen Menschen vor dem Ausbruch der Krankheit zu schützen. Es wird zu diesem Zwecke zunächst ein 7 Tage, dann ein 6 Tage usw. bis zu 2 Tage getrocknetes Mark verwendet. Die Schutzimpfung beim Menschen dauert 21 Tage. Die Mortalität der Tollwut beim Menschen ist seit Einführung der Schutzimpfung sehr erheblich gesunken. Je früher nach der Verletzung durch ein wutkrankes oder verdächtiges Tier die Schutzimpfung erfolgt, um so sicherer ist der Erfolg. Ein fast ebenso zweckmäßiges und sicheres Verfahren wie das Pasteursche ist die sogenannte Dilutionsmethode, welche darin besteht, daß eine bestimmte Menge von dem Rückenmark eines an Viiu8 Lxe verendeten Kaninchens mit bestimmten Mengen Kochsalzlösung verrieben, und daß, von den stärkeren Verdünnungen allmählich zu schwächeren steigend (von 1 : 10 000 bis 1: 100), gewisse Mengen unter die Haut der Impflinge gespritzt werden. Der Erreger der Tollwut ist noch nicht bekannt, jedoch sind von dem italienischen Forscher Negri eigenartige, durch gewisse Färbeverfahren nachweisbare Körnchen im Zentralnervensystem, namentlich in den Ämmonshörnern im Gehirn der an Wut gestorbenen Hunde und Menschen gefunden worden, die, wie auch andere Forscher feststellten, bis jetzt nur bei der Tollwut nachgewiesen sind. Neuerdings wird dieser Befund auch zur frühzeitigen Feststellung der Tollwut bei Hunden benützt, wodurch der Gebissene veranlaßt wird, sich rechtzeitig der Schutzimpfung zu unterziehen. Früher konnte die Tollwut nur mittels Verimpfung auf das Kaninchengehirn festgestellt werden. ...

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... Am geeignetsten für die künstliche Anzüchtung des Virus sind Schweine und Rinder, die am zweckmäßigsten von der Blutbahn aus mit dem Virus infiziert werden. Aber auch durch Einreiben oder Einpinseln der Lymphe zwischen die Klauen können diese Tiere leicht infiziert werden. Durch Verfütterung von Fleisch und Eingeweiden von Tieren, die auf der Höhe der Krankheit getötet werden, wird die Krankheit nicht übertragen, wenn die verfütterten Teile vor Beschmutzung mit dem Blaseninhalt geschützt werden. Die Ausnahme der Krankheitskeime geschieht bei der natürlichen Infektion wohl in erster Linie von der Schleimhaut der Nase und des Maules aus. Von der unverletzten Haut kommt dabei vermutlich nur die Gegend des Klauenspalts als Eingangspforte in Betracht (wahrscheinlich durch kleine Nisse in der Haut an dieser Stelle).1 ^ Tiere, welche für die Krankheit an sich gewöhnlich nicht empfänglich sind, wie Hausgeflügel, Sperlinge und dergleichen, können jedoch sehr wohl als Zwischenträger des Ansteckungsstoffs dienen und dadurch die Seuche verbreiten. Schutzimpfungen, die bei Maul- und Klauenseuche durch Einverleibung von Lymphe, Blut, Serum oder Milch von Tieren, die die Maul- und Klauenseuche überstanden hatten, versuchsweise vorgenommen wurden, führten zu negativen Ergebnissen. Weitere Versuche, durch Einspritzung eines Gemisches von Blut durchgesuchter Tiere und von Blasenlymphe eine Schutzwirkung zu erzielen, führten gleichfalls zu keinem befriedigenden Ergebnisse, da die behandelten Tiere vielfach infolge der Einspritzung an Maul- und Klauenseuche erkrankten. Als Ursache wurde die wechselnde Giftigkeit der Lymphe angesehen. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1927
Bd.: 419. 1924
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-419

ID: 00000103
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... Duremeuts uu suvou, uu lieben, u 1u leeule et tous uutres pouvuut servir u leneolluAe des bis et u lappret des tissus (1) Serums, vaecins, virus, toxiues et proäuits similairss (2) Valeur 20 p. 100 15 p. 100 65 00 15 p. 100 45 00 30 00 15 p. 100 (1)1 proäuits ä° Isspöos roukermant plus äs 30 p. 100 äauiäo-,. äs teoule ou äe äextrius suivkut Is (2)1 Iruxortation sudordouneb aux eonäitions xrävues par 1a I01 du 25 avril 1895, axrös avis xräaladle dv 1a ^aoultä dv 1a xliarraacriv. 25 ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1930
Bd.: 442. 1928
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-442

ID: 00000126
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... Zwar kann das Virus der Seuche in der Milch vorhanden sein, hier gibt aber eine ausreichende Erhitzung der Milch die Gewähr, daß eine gesundheitliche Gefahr für den Menschen beim Genuß ausgeschaltet ist. Zu 8 5 Mit Rücksicht auf die verschiedenen Verhältnisse in den einzelnen Ländern und Landesteilen soll es den Landesregierungen überlassen bleiben, Maßnahmen der im 8 5 Abs. 1 gedachten Art zu treffen. Umfaßt ein Verbrauchergebict Teile verschiedener Länder, so werden die hier vorgesehenen Festsetzungen nur im Einvernehmen der beteiligten Länder getroffen werden können. Ein solches Einvernehmen wird ferner dann geboten sein, wenn die Milch nach dem Verbranchergebiet in wesentlichem Umfang aus einem oder mehreren Nachbarländern kommt, da für die fraglichen Festsetzungen zunächst die Leistungsfähigkeit der Erzeugergebiete maßgebend sein wird. Milch, deren Güte hinter den nach 8 5 Abs. 1 getroffenen Festsetzungen zurückbleibt, soll nicht schlechthin vom Verkehr ausgeschlossen sein/ sie wird im allgemeinen der Verarbeitung zuzuführen sein, mindestens aber im Verkehr einer besonderen Kennzeichnung bedürfen. Das im Abs. 2 vorgeschriebene Anhören der llberwachungsflellen ist schon deshalb ratsam, weil die in diesen Stellen nach § 31 Nr. 1 zu erlaffenden Bestimmungen in hohen, Grade von den nach § 5 zu treffenden behördlichen Festsetzungen abhängig sind. Zu 8 6 Die Wege, auf denen die Milch, bevor sie dem menschlichen Genuß zugeführt wird, verunreinigt oder auf andere Weise nachteilig beeinflußt werden kann, sind äußerst mannigfaltig. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1986
Bd.: 51. 1879
Signatur: 4 Z 87.261-51

ID: 00018398
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... Meine Herren, das gegenwärtige Gesetz, — das wollen wir uns nur deutlich machen, — wird hauptsächlich die Aufgabe haben — und das findet sich auch in den Motiven einmal ausgesprochen, — nicht so sehr bei denen, die bereits von dem virus dieser Irrthümer ergriffen sind, dieselben auszurotten, als vielmehr die weitere Ausbreitung zu verhindern. Ich halte es für äußerst schwer, wenn nicht unmöglich, da, wo einmal diese verkehrten Gedanken Platz gegriffen haben, dieselben wieder wegzubringen, wenn es nicht durch eigene Erlebnisse in Form einer Katastrophe bewirkt wird. Was wir können, das ist, das Weitergreifen dieser Verirrungen vielleicht einigermaßen einzuschränken, und daß dies in drei oder in zwei Zähren oder in einem Zahr so weit geglückt sein sollte, daß wir uns nunmehr wieder der früheren Sicherheit übergeben können, das will mir nie und nimmer einleuchten. Wenn ich für eine Zeitbeschränkung eintrete und dieselbe für eine der unerläßlichsten Bedingungen eines künftigen Gesetzes für meine Person erkläre, so geschieht es deshalb, weil ich sage, allerdings wenn auch nicht gegen Personen, so doch der Sache nach liegt hier etwas wie Ausnahmegesetz vor, außerordentliche Vollmachten, welche auch in anderen Ländern, wo dergleichen geschehen ist, immer nur transitorischerweise gegeben werden. Diese außerordentlichen Vollmachten für immer herzugeben, das wäre unverantwortlich, ja ich möchte beinahe sagen, es wäre an sich null und nichtig; wir können deshalb diese Vollmachten nur auf eine beschränkte Zeit geben. Andererseits müssen wir uns damit nicht begnügen. ...