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Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1902
Bd.: 193. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-193

ID: 00002803
161 /336
... Neuregelung der Quarantäne-Bestimmungen. e) Schulen und Missionen. (S. 2943.) Fehlen von Regierungsschulen. Missionen in Kaiser Wilhelmsland (Rheinische Missionsgesellschaft, Neuen-Dettelsauer Mission, Gesellschaft des göttlichen Wortes). Missionen im Bismarckarchipel (Wesleyanische Mission, Gesellschaft vom heiligsten Herzen Jesu). !» Oeffeutliche Arbeiten und Bauwesen. (S. 2943.) Wegebau im Bezirk Herbertshöhe; Mitwirkung der Eingeborenen. Wegebau im Bezirk Nusa; Mitwirkung der Eingeborenen; Bedeutung der Wege für die Handelsfirmen. Wegebau in Kaiser Wilhelmsland; Landverbindung zwischen Friedrich Wilhelmshafen und Erimahafen; Wegebau der Ramu-Expedition. Neubau des Piers in Friedrich Wilhelmshafen. Bau einer Landungsbrücke in Herbertshöhe. Bau von Beamtenwohnungen und Dienstgebäuden in Herbertshöhe, Nusa und Friedrich Wilhelmshafen. Private Bauthätigkeit. e) Die imrthschaftliche Entwickelung. (S. 2945.) t. Urproduktion und Plan tagen wirthschaft. Meeresprodukte. Landwirthschaft der Eingeborenen. Europäische Pflanzungs-Unternehmungen. Aussichten im Bezirk Nusa. Kokospflanzung des Bezirksamts in Rusa. Plantagenbetrieb auf Kaiser Wilhelmsland; Tabak und Kautschuk. Sägewerke. Kulturbestrebungen des Gouvernements. Arbeiterverhältnisse. (S. 2945.) 2.1 Viehzucht. Erfolge der Plantagenbetriebe. Texasfieber. Pferde- und Schweinezucht des Gouvernements. (S. 2946.) 3.1 Bergbau. Ertheilung einer Konzession für Goldgewinnung. (S. 2946.) 4.1 Handel und Verkehr. Handelsartikel und Handelsbetrieb. Tauschhandel und Muschelgeld der Eingeborenen. Mißstände im Kreditverkehr. Verbot des Muschelgeldes. Verbot des Ankaufs von ganzen Kokosnüssen zur Koprabereitung. Mangel an Handelsfahrzeugen. Post. Einfuhr und Ausfuhr. Schiffsverkehr. (S. 2946.) ) Finanzwesen. (S. 2947.) II.1 Ost-Karolinen (Poriapö). 0 Bevölkerung. (S. 2948.) Weiße Bevölkerung nach Wohnort, Staatsangehörigkeit, Geschlecht und Beruf. Zugewanderte farbige Bevölkerung. Eingeborene Bevölkerung. 0 Klima und Gesundheitsvrrhältniffe. (S. 2948.) v) Schulen und Missionen. (S. 2948.) ...

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... Um den von der Rinderpest frei gebliebenen Viehbeständen der südlichen Bezirke Gibeon und Keetmanshoop einen wirksamen Schutz zu gewähren, wurde den aus dem Norden nach diesen Bezirken eingeführten Rindern eine 21 tägige Quarantäne auferlegt. Die Rinderpest hat namentlich im Damaralande unter dem Vieh der ...

163 /336
... Da die Quarantäne-Bestimmungen einer gemeinsamen Neuregelung dringend bedurften, wurde nach Einholung der Gutachten der Aerzte vr. Girschner sowie Dr. Fuhrmann und nach vorausgegangener Rücksprache mit Herrn Geheimrath Professor Or. Koch am 29. März für das Schutzgebiet Neuguinea und für das Jnselgebiet eine Quarantäne-Verordnung erlassen. e) Schulen und Missionen. Regierungsschulen existiren im Schutzgebiet noch nicht, die ganze Schulthätigkeit liegt vielmehr in den Händen der Missionen. Im Gebiet von Deutsch-Neuguinea haben folgende Missionsgesellschaften Niederlassungen: 1. evangelische Missionsgesellschaften: Die Rheinische Missionsgesellschaft, die Neuen-Dettelsauer Missionsgesellschaft und die Wesleyanische Mission; 2. katholische Missionsgesellschaften: Gesellschaft des göttlichen Wortes und Genossenschaft der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu. Von diesen Gesellschaften wirken auf Kaiser Wilhelmsland die RheinischeMissionsgesellschaft, dieNeuen-Dettelsauer Mission und die Gesellschaft des göttlichen Wortes; im Bismarck-Archipel die Wesleyanische Mission und die Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu. Die Rheinische Missionsgesellschaft besitzt vier Stationen (Bogadjim, Siar, Bongu und Graget), die von vier Missionaren, von denen drei verheirathet sind, verwaltet werden. Die vier Schulen waren von 136 Schülern besucht. Die Missions- sowie die Schulthätigkeit hatten unter den durch das Klima bedingten Unterbrechungen der Wirksamkeit der Missionare zu leiden, doch gelang es, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, auf beiden Gebieten einige Erfolge zu erzielen. Die Neuen-Dettelsauer Mission hat gleichfalls vier Stationen (Simbang, Sattelberg, Deinzerhöhe auf dem Festland und die Jnselstation Tami). Ihr Personal besteht aus vier verheiratheten Missionaren mit ihren Frauen, drei ledigen Missionaren und sechs Missionarskindern. ...

164 /336
... Im Berichtsjahre mußten verschiedene Dhaus, welche, von Indien kommend, gegen die Ouarantänevorschriften verstoßen hatten, vor dem Dares-Salamer Hafen in zehntägige Quarantäne gelegt werden. Von sonstigen tropischen Krankheiten unter der Eingeborenenbevölkerung sind folgende zu erwähnen. Beriberi kam in Dares-Salam in mehreren Fällen in Zugang. Die lruwboosia tropieu, ein der Syphilis nicht unähnlicher Hautausschlag, ist an der ganzen deutschostafrikanischen Küste endemisch. Das Gleiche gilt von der Bilharzia-Krankheit, welche im Berichtsjahre in Dares-Salam in drei Fällen durch die mikroskopische Untersuchung festgestellt wurde. Die Medinawurm-Krankheit wurde ebenfalls in Dares-Salam in einem Falle gefunden, doch war der Erkrankte nicht Einheimischer, sondern stammte aus dem Sudan. Die Filaria-Krankheit ist im ganzen Schutzgebiete verbreitet und wurde auch im Berichtsjahre in einer ganzen Reihe von Fällen beobachtet; einige derselben wurden durch die chirurgische Abtragung der Geschwülste zu einer wenigstens vorläufigen Heilung geführt. Die Sandfloh-Plage scheint in, wenn auch langsamer, Abnahme begriffen zu sein. Die tropische Dysenterie, welche unter den Europäern nn Laufe der letzten Jahre in ganz auffallender Weise zurückgegangen ist, wird unter den Eingeborenen noch recht häufig beobachtet. Die als Folgezustand der Dysenterie anzusehende Leberentzündung machte im Berichtsjahre in mehreren Fällen die operative Eröffnung des Eiterherdes in der Leber erforderlich. ...

165 /336
... Die Quarantäne ist auf 10 Tage festgesetzt und wird bis auf Weiteres durchgeführt werden. gez. Schöpwinkel. Anlage v. IV. Missionsberichte?) u) Bericht des Missionars Simon (Gibeon). Die Schule litt besonders in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres unter der Erschwerung der Lebenshaltung, die der Ausfall einer ergiebigen Regenperiode verursachte. In der ersten Hälfte des Jahres hatte die Schule einen festen Stamm von ca. 130 Kindern, zu denen sich noch 20—30 unregelmäßige Hospitanten gesellten. Zu Weihnachten konnte diese Arbeitsperiode einen lieblichen Abschluß finden in Gestalt eines durchaus gelungenen Schulfestes, das unter den grünen Bäumen des Fischflusses gefeiert werden konnte und sich dank der Freigebigkeit der ansässigen deutschen Bevölkerung und der freundlichen Theilnahme derselben zu einem förmlichen Volksfest gestaltete. Nach den Weihnachtsferien kam der grausame Umschwung. Da kein Regen fiel, sahen sich eine große Anzahl von Familien genöthigt, ins Feld zu ziehen; die Kinder mußten mit und die hier bleibenden sich mit größerer *) Es liegen nur die beiden folgenden Spezial-Verichte von Missionaren der Rheinischen Misstonsgesellschast vor. der Deutschen Schutzgebiete im Jahre 1900/01.)1 3079 Sorgfalt des Viehs annehmen, das weit hinaus gebracht werden mußte. Da die Dürre angehalten hat, so hat sich der Schulbesuch noch nicht wieder gehoben und beträgt zur Zeit 30—50 Kinder. Auf Mittel zur Abhülfe ist vergeblich gesonnen und solche auch wohl aussichtslos, seitdem sich selbst das Mittel der täglichen Speisung einiger Schulkinder als unwirksam erwiesen hat. ...

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... Im Berichtsjahre mußten verschiedene Dhaus, welche, von Indien kommend, gegen die Ouarantänevorschristen verstoßen hatten, vor dem Dares-Salamer Hafen in zehntägige Quarantäne gelegt werden. Von sonstigen tropischen Krankheiten unter der Eingeborenenbevölkerung sind folgende zu erwähnen. Beriberi kam in Dares-Salam in mehreren Fällen in Zugang. ...

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... Die Quarantäne ist auf 10 Tage festgesetzt und wird bis auf Weiteres durchgeführt werden. gez. Schöpwinkel. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1903
Bd.: 185. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-185

ID: 00002796
168 /336
... „DieZufuhr von amerikanischen Pferden beginnt, hieß es in der „Deutschen Tageszeitung, „geradezu einen bedrohlichen Charakter anzunehmen, und da man nun nicht gut an ein Einfuhr- (n) verbot denken könne — denn zumeist wird ja das Pferd nicht zu dem Zweck eingeführt, daß es gegessen wird, sondern es wird in anderer Weise nutzbar gemacht —, so schlug damals die „Deutsche Tageszeitung vor, also diejenigen Herren, die hier gesiegt haben gegenüber dem Zentruni, gesiegt haben bei der Normirung möglichst hoher Pferdezölle — wir haben ja seitens des Zentrums noch nicht einen einzigen Verfechter dieser außerordentlich hohen Zölle oder des Minimalzolles gehört —, schlug damals die „Deutsche Tageszeitung vor, man solle bei den amerikanischen Pferden, wie beim Fleisch, eine Art veterinärer Maßregel vornehmen, eine sechswöchentliche Quarantäne, dann wurde man sich schon hüten, die Pferde zu uns zu schicken. Diee Darlegung der „Deutschen Tageszeitung zeigt ganz deutlich, dag hier nicht sachliche Gründe maßgebend sind, sondern daß diese sechswöchentliche Quarantäne nur deshalb vorgeschlagen ist, weil das amerikanische Pferd den Preis des heimischen senken könnte. Dieser Vorschlag ist ja neuerdings vom „Vorwärts durch Abdruck wieder in Erinnerung gebracht worden. Nun, ich gratulire den Herren von der „Deutschen Tageszeitung, daß das Zentrum sich vollständig zum Trabanten dieser Anschauung gemacht hat. Wo haben Sie denn sonst solche Vorschläge gehört? Da wurde die amerikanische Gefahr heraufbeschworen, Amerika überschwemme uns mit Pferden, die allerdings gut und brauchbar sind, und da man die Einfuhr nicht verbieten könnte, sollte man sie sechs Wochen lang stehen lassen. ...

169 /336
... Ich verweise demgegenüber darauf, daß in Ostfriesland selbst gegen das deutsche Vieh Ab- M) sperrungsmaßregeln getroffen werden; das deutsche Vieh muß in gewissen Distrikten unter gewissen Bedingungen in Quarantäne stehen — und dann sollen wir das holländische Vieh hereinlassen? Diese Forderungen wird man nicht als ernst gemeint auffassen können. Das verlangte Oeffnen der Grenze kann man nicht mit den Worten erledigen oder verschleiern „natürlich unter Wahrung aller sanitären Maßregeln. Das hieße: mit der einen Hand nehmen, was man mit der anderen gegeben hat. Auch Rußland sperrt sich gegen Sibirien ab und Oesterreich gegen Ungarn, wie Sie aus den Veröffentlichungen entnehmen können. Ich stehe wahrlich unter meinen politischen Freunden, die mich beurtheilen können, nicht unter dem Verdacht überagrarischer Neigungen oder übertriebener Hochschutzzöllnerei. Ich bin gegen den Bund der Landwirthe gewählt. Aber ich sage: wenn ich mir den internationalen Viehstapel als eine Einheit denke, dann würde in Erwägung zu nehmen sein, ob man nicht für einen solchen erdachten internationalen Viehstapel bestimmte Rayons feststellen könnte und eine Zoneneintheilung im Interesse der sanitären Verhältnisse einführen müßte. So gut wie man z. B. Menschen, insbesondere Kinder etwa in einem Pensionat, auch nicht in angemessener Anzahl in einem großen Raume unterbringt (Lachen links), sondern aus vernünftigen, sanitären Gründen in mehreren Sälen schlafen läßt, so würde man auch hier an trennende Zonen denken müssen. ...

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... Da wurde die Frage der amerikanischen Pserdeeinsuhr, die im Zunehmen begriffen ist, behandelt, und daran die Bemerkung geknüpft: man möge nur eine sechswöchentliche Quarantäne einführen, das würde vollständig genügen, um diesen ganzen Handel lahm zu legen. Das sieht doch sehr nach der Absicht aus, hier in protektionistischem Sinne vorzugehen. Es ist von Seiten der Rechten nicht genügend hervorgehoben worden, was der Verbrauch an Fleisch für die deutsche Viehzucht bedeutet. Mehr als mit Zöllen ist der Viehzucht mit einem steigenden Fleischverbrauch gedient. Wir haben gegenwärtig einen Fleischverbrauch von 45 Kilogramm für den Kopf der ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1903
Bd.: 187. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-187

ID: 00002797
171 /336
... Ich kann also nur den dringenden Wunsch äußern, daß der Herr Präsident Vorkehrungen trifft, die Quarantäne, die er für die Abgeordneten angeordnet hat, aufzuheben. fSehr richtig! links.) Meine Herren, man kann auch nicht diese Anordnungen, für die Dauer wenigstens, damit rechtfertigen, daß ein kolossaler Andrang zu den inneren Räumen des Reichstags besteht. Die Verfügung ist erlassen worden aus Anlaß der Vorgänge im Dezember. Aber so scharf wir uns damals gegenübergestanden haben, und so wenig ich geneigt bin, auch nur einen Schritt, den wir damals gethan haben, für unrichtig zu halten, so, meine ich doch, sind wir in dem Wunsche alle einig, daß die damaligen Verhandlungen des Reichstags und der daraus resultirende Ansturm des Publikums zu den Sitzungen keine regel- ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1903
Bd.: 195. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-195

ID: 00002805
172 /336
... Was die Einfuhr aus Dänemark anlangt, so ist für diese bekanntlich eine 10tägige Quarantäne vorgeschrieben, was selbstverständlich einen weitgehenden Schutz gegen die Seucheneinschleppung gewährt. Auch für diese Einfuhr kommt aber nicht Preußen allein in Betracht, sondern auch die Hansastädte, Mecklenburg u. A. Eine Beantwortung der Frage für Preußen allein würde daher nur lückenhaftes Material bieten. Es kann aber allgemein bemerkt werden, daß Seuchenfeststellungen thatsächlich vorgekommen sind und daß namentlich die Einfuhr im Grenzverkehr als nichts weniger denn unbedenklich vom veterinärpolizeilichen Standpunkte aus angesehen werden kann. Die Jahresberichte des Kaiserlichen Gesundheitsamtes über Viehseuchen bieten dafür vielfach Anhalt. Auf die Frage zu a, betreffend die Einfuhr russischer Schweine nach den oberschlesischen Schlachthäusern, kann dagegen die gewünschte Auskunft ertheilt werden, wenngleich die Fülle des namentlich aus früheren Jahren vorliegenden Materials einige Beschränkung nöthig macht. Zunächst irrt der Fragesteller, wenn er von einer oberschlesischen Schweineeinfuhr vom Jahre 1882 ab spricht. Das allgemeine Schweineeinfuhrverbot gegen Rußland datirt erst vom Jahre 1889. Erst nach dieser Zeit im Jahre 1890 ist trotz der lebhaftesten dagegen geltend gemachten Bedenken eine kontingentirte Einfuhr von Schlachtschweinen nach Oberschlesien zugelassen worden. Das Kontingent bezifferte sich anfangs auf rund 2500 Schweine, wurde sodann auf 1900 Schweine und schließlich im Jahre 1896 auf die heute noch giltige Kontingentszahl von 1360 Schweinen wöchentlich herabgesetzt. Die erwähnten veterinärpolizeilichen Bedenken haben lange Zeit hindurch und namentlich zur Zeit der höheren Kontingentsziffern in den Thatsachen ihre volle Bestätigung gefunden. ...

173 /336
... Falls sie dies nicht vermögen, werden sie zwangsweise geimpft oder lange in Quarantäne gestellt. Berlin, Juli 1902. Der Leiter der Central-Auskunstsstelle für Auswanderer. gez.: Koser, Kaiserlicher Generalkonsul a. D. Meriko. Jnhalts-Verzeichniß. I. Allgemeiner Theil. Geographische Lage. — Klima. — Gesundheitsverhältnisse. — Umfang. — Bevölkerung. — Sprache. — Geschichte. — Verfassung. — Landeserzeugnisse. — Finanzen. — Handel. — Industrie. — Banken. — Eisenbahnen. — Schulen. H. Mexiko als Auswanderungsziel. Amerikanische Einwanderung. — Französische. — Italienische. — Schwedische. — Deutsche. — Landwirthe. — Siedelungs-Gesellschaften. — Indianischer Wettbewerb. — Provinz Chihuhua. — Tropenkulturen. — Verschiedene Berufsklassen. — Stellenbewerbung. — Ansiedelung im Innern des Landes. III. Reisewege. I. Allgemeiner Theil. Geographische Lage. Mexiko liegt in Nord- und Mittel-Amerika und wird im Westen vom Großen oder Stillen Ozean begrenzt. Im Norden stößt es an die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, die es auch zum Theil im Osten begrenzen. Im Südosten grenzt es an den Golf von Mexiko und im Süden an den Freistaat Guatemala und Britisch-Honduras. Mit dem Weltverkehr steht es durch die Hafenstadt Vera Cruz am Golf von Mexiko, durch verschiedene Häfen am Süllen Ozean und durch Eisenbahnen nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika in Perbindung. Es erstreckt sich vom 32. bis zum 15. Grad nördlicher Breite, liegt also in den Tropen und Subtropen. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1903
Bd.: 196. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-196

ID: 00002806
174 /336
... Jeder Farmer, der nach Ausbruch der Seuche die sichtbar erkrankten Thiere durchseuchen läßt und nicht schlachtet, muß eine sechsmonatliche Quarantäne nach dem letzten Todesfall durchmachen andernfalls er schon mit drei Monaten frei wird. Es ist bedauerlich, daß die Tödtung solcher Thiere aus Mangel an Entschädigungsgeldern nicht gesetzlich bestimmt werden konnte. Jahrelange Beobachtungen haben ergeben, daß die durch einmalige Impfung verliehene Immunität nach drei bis vier Jahren schwindet und dann eine zweite aber gutartig verlaufende Impfung ausgeführt werden muß. Wird letztere unterlassen und erfolgt eine Infektion, so erkranken die Thiere an der sogenannten schwarzen, sehr bösartig verlaufenden Lungenseuche. Im Gegensatz dazu steht die sogenannte gelbe Lungenseuche. — Die lobuläre Form — welche regelmäßig bei Kälbern und ungeimpften Rindern beobachtet wird. Des Ferneren tritt die sogenannte schwarze Lungenseuche, welche lobären Charakters ist, bei Komplikationen mit andern Krankheiten, wie Rinderpest und Texasfieber vor der gelben Erscheinungsform in den Vordergrund. Pferdesterbe. Es ist erwiesen, daß Sterbe nicht zur großen Gruppe der Malaria sondern zur Klasse der Septikämien gehört. Der Erreger ist so klein, daß er mit den heutigen mikroskopischen Hülfsmitteln nicht gesehen werden kann. Alle Versuche ihn auf künstlichen Nährboden zu züchten sind gescheitert. Die Versuche, Pferde gegen Sterbe zu immunisiren, sind sowohl in der Kapkolonie als bei uns bisher ohne positiv günstige Resultate gewesen. ...

175 /336
... Dezember 1901 für die von einem verseuchten Hafen der Kapkolonie kommenden Schiffe die Quarantäne und ärztliche Kontrole der Schiffsinsassen eingeführt. Ein Pestfall kam nicht zur Beobachtung. In Swakopmund war vom November 1900 ab der seit 1897 daselbst eingebürgerte Abdominaltyphus in stärkerem Grad aufgetreten, und zeigte erst vom Juni 1901 ab ein allmähliches Nachlassen; in den letzten Monaten des Jahres 1901 häufte sich die Zahl der Fälle wieder, um gegen Ende des Berichtsjahres einen entschiedenen Rückgang zu zeigen; im März dieses Jahres waren noch 2 Zugänge zu verzeichnen. Trotz des hartnäckigen Charakters der Epidemie war doch im abgelaufenen Berichtsjahr eine Besserung insofern festzustellen, als die Zahl der Typhusfälle nur etwa ein Viertel von denen des Vorjahres betrug, so daß zu hoffen steht, daß die gegen das Umgreifen der Krankheit ergriffenen Maßregeln ein weiteres Eindämmen derselben gelingen lassen werden.**) Zu bemerken ist, daß nach dem bisherigen Verlauf der Epidemie, sowie nach dem Ergebniß mehrfacher bakteriologischer Untersuchung das Wasser der Wasserleitung weder Quelle noch Träger der Jnfektionskeime ist. Eine Ende November 1901 in Karibib, augenscheinlich durch Einschleppung von Swakopmund her, aufgetretene Typhusepidemie wurde in kurzer Zeit zum Verschwinden gebracht, jedenfalls in erster Linie dank den energischen Maßregeln der dortigen Behörden. Um eine Weiterverbreitung der Krankheit von Swakopmund aus nach Möglichkeit zu verhindern, ist eine ärztliche Untersuchung der dort zur Entlassung kommenden, nach dem Innern abreisenden eingeborenen Arbeiter eingeführt; sämmtliche als verdächtig erscheinenden Eingeborenen werden in Behandlung genommen. ...
... Während zu Ende des vorletzten Berichtsjahres in Folge drohender Gefahr durch die Beulenpest an der Süd- und Ostgrenze des Bezirkes mit Sanitätspersonal besetzte Ouarantänestationen eingerichtet werden mußten, erwies sich während des jetzigen Berichtsjahres die fernere Aufrechterhaltung der Quarantäne als unnöthig, nachdem die Beulenpest im Oranjefreistaat und im Inner,: *) Bergt. Anhang (Bezirk Keetmanshoop). **) Nach den letzteingegangenen Berichten sind seit Juli 1902 Neuerkrankungen an Typhus nicht mehr vorgekommen (bis Novemder 1902 reichend). ...

176 /336
... Es wurde daher die Quarantäne im Monat Dezember 1901 aufgehoben und das Sanitätspersonal von den betreffenden Stationen zurückgezogen, der Durchgangsverkehr wird bis auf Weiteres nur auf den drei Stationen Ramandrift, Stnitdrift und Hasür ermöglicht, dagegen blieb eine Zeit lang auf dem am meisten gefährdeten — weil am belebtesten — Durchgangsorte Ramansdrift ein Sanitätssergeant zurück, um die durchgehenden Personen im Auge zu behalten. Auch diese letztere Maßregel erwies sich, als allmählich auch in Kapstadt die Pest nachließ, als unnöthig, und konnte Ende Januar dieses Jahres auch der betreffende Sanitätssergeant zurückgezogen werden. Trotzdem auch späterhin noch hin und wieder vereinzelte Fälle von Pest in der Kapkolonie und in Kapstadt selbst auftraten, erschien eine Erneuerung der Quarantäne nicht mehr nöthig, da solche Fälle eben nur vereinzelt auftraten und die Krankheit bisher nicht mehr weitere Fortschritte machte. Weitere besondere Maßregeln im gesundheitlichen Interesse des Bezirks wurden während des Berichtjahres nicht erforderlich. Der Gesundheitszustand des Südens war im Allgemeinen ein sehr günstiger, was wohl nicht mit Unrecht zum großen Theile dem fast gänzlichen Ausbleiben von Regen zuzuschreiben ist, noch nie sind während meiner mehr als siebenjährigen Thätigkeit im hiesigen Bezirke so wenig Fälle von Malaria oder Erkältungskrankheiten zur Behandlung gekommen, als im vorliegenden Berichtsjahre. Die geschlechtlichen Erkrankungen spielten jedoch, wie bisher, nicht nur beim Militär, sondern auch unter der Civilbevölkerung immer noch eine große Rolle, obgleich seitens der Ortspolizeibehörde die einmal als krank angemeldeten Frauenzimmer unter Aufsicht gestellt werden. ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1903
Bd.: 186. 1900/03
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-186

ID: 00003567
177 /336
... Die Schwierigkeiten, die Kosten der Quarantäne, des Transports zur unmittelbaren Schlachtung, alles das beschränkt die Einfuhr; und gerade, wenn man auf diese Beschränkungen den Werth legt, wie kann man denn dazu kommen, noch erhöhte Viehzölle daraufzusetzen, die die Einfuhr in einem noch höheren Grade beschränken? Die Erhöhung der Viehzölle ist gerade ein besonderes Hinderniß für einen Handelsvertrag gegenüber Oesterreich-Ungarn. Die Einfuhr von Oesterreich-Ungarn an Rind- ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1904
Bd.: 197. 1903/05
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-197

ID: 00002807
178 /336
... ein Geschäftsreisender infolge feines Aufenthalts in Hamburg nicht weiter kann, weil er choleraverdächtig ist und infolgedessen dementsprechend unter Quarantäne gestellt wird? Und, meine Herren, regen Sie sich doch nicht so sehr über die Freizügigkeit auf! (Zurufe von den Sozialdemokraten.) (2) Wer beschränkt denn die Freizügigkeit des deutschen Arbeiters mehr als Sie? (Sehr richtig! rechts, in der Mitte und bei den Nationalliberalen. Lachen und Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, Sie sind es doch, die in Ihren Organen und besonders in den gewerkschaftlichen Organen — ich lese nämlich mit Vorliebe den „Grundstein, das Organ des Herrn Abgeordneten Bömelburg (Zurufe von den Sozialdemokraten.) Meine Herren, wenn in irgend einem Ort ein Streik ausgebrochen ist, dann sind Sie es, die zunächst in dem Blatte den Zuzug fernhalten (Lachen bei den Sozialdemokraten. Sehr richtig! rechts, in der Mitte und bei den Nationalliberalen) und damit auf gewisse Kreise (Andauernde lebhafte Zurufe von den Sozialdemokraten — Glocke des Präsidenten.) Vizepräsident Dr. Paasche: Meine Herren, ich bitte, den Herrn Redner nicht zu unterbrechen. Vr. Becker (Hessen), Abgeordneter:auf gewisse Kreise der Arbeiterschaft nicht mit geistigen Waffen, sondern manchmal mit dem Knüppel in der Faust einwirken (sehr richtig! bei den Nationalliberalen), daß diese Leute von der Arbeitsstelle ferngehalten werden. (Lebhafte Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, das ist Ihre berühmte Freizügigkeit! (Lebhafte Zurufe bei den Sozialdemokraten.) — Die Arzte? Gewiß, meine Herren, sehr schön! Wissen Sie, die Arzte haben endlich einmal gelernt (große Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) ...






Verhandlungen des Reichstages. - Berlin, 1904
Bd.: 205. 1903/05
Signatur: 4 J.publ.g. 1142 y,A-205

ID: 00002815
179 /336
... „Oceana mußte zweimal, im Juli 1902 und März 1903, unter Quarantäne Ladung und Passagiere landen. Die Besatzung der von Japan kommenden Segelschiffe wurde namentlich auf Geschlechtskrankheiten hin genau untersucht und kranken Matrosen das Betreten des Landes verboten. ü) Schulen und Missionen. Mission. Die ini Bezirk tätige Kapuziuermission arbeitete im Berichtsjahre auf Jap mit 2 Patres und 4 Brüdern und in den Palaus mit 2 Patres und 2 Brüdern. Die Zahl der Christen in Jap beträgt 542 gegen 541 im Vorjahre, in den Palau 97 gegen 74 im Vorjahre. Die Zahl der kirchlich Getrauten beträgt 8 gegen 6 im Vorjahre. Unterricht. Der Unterricht an die Polizeisoldaten im Deutschen wurde zu Beginn Berichtsjahres von dem Beamten Pauli, in den letzten Monaten in erweiterter Form im Deutschen, Rechnen, Schreiben und Lesen täglich zweistündlich von dem Regierungsarzt erteilt. «) Öffentliche Arbeiten und Bauwesen. Wegebau. Die Bautätigkeit im Jnselgebiet von Jap war im Berichtsjahr eine sehr rege. Im Wegebau wurden die Inseln Map und Rumung mit rundumlaufenden gut geschütteten und zum Teil gepflasterten Straßen in einer Länge von 22 km versehen. Über den Meeresarm zwischen den Ortschaften Amun und Maki wurde ein 152 in langer, mit fünf Brücken versehener Steindamm gebaut. Ein 3,7 m breiter Steindamm, der die Insel Map mit der Hauptinsel verbinden soll und 86 m lang wird, ist im Bau. Ein ebensolcher Damm soll später die Inseln Map und Rumung verbinden. Ein 533 m langer Steindamm mit vier Brücken wurde über den Meeresarm zwischen Muluwai und Ulu geführt. ...
... Vom Bezirksamt wurden im Berichtsjahr gebaut: eine neue Quarantäne-Anstalt auf der Insel Tabelau, ein Hospital mit Zisterne und Arzthaus. Privat-Bautätigkeit. In der Ortschaft Keng, die nur durch einen Steindamm von der Kolonie entfernt ist, hat ein spanischer Kaufmann eine Handelsstation errichtet, bestehend aus Wohnhaus, massivem Waren- und Koprahaus. Alle öffentlichen Arbeiten wurden von Japeingeborenen ausgeführt, denen das höchste Lob für ihren Fleiß und ihr Geschick gebührt. Ein gelernter Zimmernrann stand dem Bezirksamt nur für 6 Wochen zur Verfügung. l) Die wirtschaftliche Entwickelung. Trepang- und Perlschalfischerei. Die Trepangfischerei in Jap ist im großen Maßstabe noch nicht wieder aufgenommen worden, da die erschöpften Bänke sich noch nicht erholt haben. Dagegen sind größere Mengen guten Trepangs von den Palau-Jnseln und der Mogomok-Gruppe exportiert worden. Perlschalen sind nur in den Palaus gefischt worden, jedoch in unerheblicher Menge auch die Ausbeute an Schildpatt daselbst ist nicht groß gewesen. Kopra. Der Ertrag des Jnselgebietes von Jap an Kopra war auch im Berichtsjahre wieder beeinträchtigt, einmal durch die in der zweiten Hälfte des Jahres eingetretene Trockenheit, andererseits durch die noch immer fortwuchernde Blattlauskrankheit. Wieder konnte die Erfahrung gemacht werden, daß in regenarmen Perioden die Krankheit enorm zunimmt, dagegen ergiebige Regenfälle sie ebenso kräftig zurückdämmen. Vom Bezirksamt wurde in Anbetracht der großen Gefahr, die dem ganzen wirtschaftlichen Leben der Insel von der Krankheit droht, der Sachverständige Dr. Zehntner in Salatiga um seinen Rat angegangen. ...

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... Durch den Neubau einer Quarantänenanstalt und scharfe Handhabung der Quarantäne-Ordnung wird das Möglichste getan, um diese Gefahr zu überwinden. Eine viel größere Gefahr als Pest und Pocken bildet indes die Einschleppung von Geschlechtskrankheiten, besonders Syphilis. Die Geschichte anderer Südseeinseln zeigt, welche furchtbare Wirkung auf Menschenalter hinaus eine solche hat. In dieser Beziehung ist namentlich Japan sehr gefährlich. Seitdem die Mannschaft jedes japanischen Schiffes, vom Kapitän bis zum Jungen, genau untersucht wird, ist wiederholt frische Syphilis im ansteckenden Stadium gefunden worden. Derartig Erkrankte werden zwangsweise im Hospital interniert und genau bewacht. Von Epidemien ist im Berichtsjahr nur das öftere Auftreten von Schnupfenfieber zu erwähnen, das, über die ganze Insel fegend, ausnahmslos die ganze Bevölkerung, die Weiße mit eingeschlossen, ergriff. Immer tritt die Erkrankung in leichter Form auf, wenn auch ihre Bedeutung als dispositionsschaffeud für Tuberkulose nicht unterschätzt werden darf. Impfungen konnten im Berichtsjahre nicht vorgenommen werden. Die aus Jokohama verschriebene Lymphe kam im verdorbenen Zustande hier an. Um einmal eine Brücke zu bauen zwischen weißem Arzt und eingeborenen Kranken, anderseits aber auch um den ersteren, bei der rasch steigenden Krankenzahl, etwas zu entlasten, wurden eine Anzahl intelligenter Japjünglinge im einfachen Sanitätsdienst ausgebildet, die mit den nötigen Materialien versehen alsdann über ...


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